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Der Blankbogen

Als Blankbögen werden Bögen bezeichnet, die auf sämtliche erhältlichen Schießhilfen und Ausrüstungsgegenstände verzichten. Der Blankbogen ist ein moderner Recurvebogen, der ohne Visier und Stabilisatoren auskommt. Im Gegensatz zum olympischen Recurvebogen liegt der Schwerpunkt hinter dem Druckpunkt der Hand, wodurch diese Bögen ohne Zusatzgewichte zu einem Rückwärtskippen neigen. Das Anbringen von Gewichten für eine höhere Stabilisierung beim Abschuss direkt am Griffstück ist erlaubt, um zu verhindern, dass der Bogen nach dem Lösen des Schusses zum Schützen kippt, sondern in einer stabilen, aufrechten Stellung verharrt. Eine Pfeilauflage darf, muss aber nicht verwendet werden – viele Blankbogenschützen verzichten bewusst darauf.

Blankbogen

Ansonsten sind alle technischen Hilfsmittel beim Wettkampf verboten. Der Schütze verlässt sich auch einzig auf sein Geschick und sein Können. Auch deshalb gilt das Blankbogenschießen als die puristischste Form des Bogenschießens. Der entspannte Blankbogen inklusiv angebrachter Zusatzgewichte muss noch durch einen Ring mit dem Durchmesser von  12 cm  passen, um die Zulassungsvoraussetzungen zu erfüllen.

Der Compoundbogen kann nicht als Blankbogen im Sinne des Regelwerks der World Archery betrachtet werden, da er aufgrund seiner Bauart diese Regel nicht erfüllt. Allerdings erkennen der Deutsche Feldbogensportverband und der Deutsche Bogensport-Verband blanke Compoundbögen an. Auch Langbogen und Jagdbogen fallen theoretisch unter diese Klasse, haben aber aufgrund schlechterer Schussergebnisse durch die archaischen Materialien Sonderklassen.

Im gesamten Schießergebnis steht der Blankbogen einem olympischen Recurve nicht wesentlich nach. Eine regeltechnische Abgrenzung dazu gibt es lediglich in den Wettbewerben, wobei für die Blankbögen in den Target-Disziplinen der World Archery kürzere Entfernungen gelten (bis 18 m in der Halle, bis 50 m im Freien, während der olympische Recurve im Freien bis zu 70 m ). 90 m geschossen wird).

 Olympischer Recurve und der Blankbogen unterscheiden sich, ausgenommen von technischen Details, auch vom Handling während des Schussaufbaus. Anstelle des fehlenden Visiers wird die ungenauere Pfeilspitze anvisiert (dadurch auch die kürzeren Schussdistanzen). Hier kommen insbesondere spezielle Auszug- und Ankertechniken wie Stringwalking oder Facewalking zum Einsatz konträr zum mediterranen Auszug/Anker, der beim olympischen Recurve vorherrschend ist. Unter Ankern versteht der Bogenschütze die genaue Positionierung und Lage der Zughand an einem bestimmten Punkt am Kopf. Im Gegensatz dazu steht die Bogenhand, welche den Bogen festhält und den Auszug ermöglicht. Gegenüber dem gefühlsmäßigen Schießen (intuitives Schießen) mit dem schweren Langbogen oder dem leichten Jagdbogen übt man sich in Präzision. Die technische Ausstattung ist ansonsten mit dem olympischen Recurve identisch.